Altes Brot und Brötchen

Resteverwertung: Brötchen und Brot

Rezepte für trockene Brötchen und Brot

Obst, Gemüse und Brötchen zählen zu den Lebensmitteln, die am häufigsten in der Tonne landen. Obst und Gemüse kann ich im Zweifelsfall immer einmachen, aber was tun mit Brötchen?
Das Gute ist ja: Brötchen werden nur hart und nicht schlecht und auch unsere Großeltern hatten schon einige gute Verwendungszwecke dafür.

Ein ganz klassisches Essen aus alten Brötchen aus meiner Kindheit sind Semmelknödel (Abwandlung: Serviettenknödel):

  • Semmelknödel vegan (anstatt Pflanzenmilch kann genauso gut Wasser verwendet werden, außerdem ganz wichtig: das Wasser darf nicht mehr kochen, sobald die Knödel drinliegen!)

Für Serviettenknödel denselben Teig komplett in ein Handtuch einschlagen, gut verschließen und kochen lassen.

Genauso kann man auch Bärlauchknödel, Spinatknödel, etc. machen.

Mittlerweile mache ich auch gerne Gemüse-Bratlinge aus alten Brötchen. Da ich das immer nach Gefühl mache, kann ich nur eine grobe Anleitung geben. Aber ich verspreche, dass ich mir die Tage mal die Mengen notiere.

Gemüse-Bratlinge aus alten Brötchen

  1. Man nehme ein paar alte Brötchen und schneide sie klein.
  2. Man koche etwas Wasser auf und übergieße die Brötchen. Lieber etwas weniger als zu viel!
  3. Man rasple etwas Gemüse [1]es eignen sich besonders gut: Möhren, Rote Bete, Pastinaken und Zwiebeln und verknete sie mit dem Teig. Zur Kneterleichterung kann man Gemüse und Zwiebeln etwas andünsten.
  4. Man nehme ein paar Esslöffel Sojamehl oder Buchweizenmehl als Bindemittel und mische es darunter.
  5. Man würze das ganze mit Salz, Pfeffer, süßem Paprikapulver und Kräutern oder einfach, wie man es gerne hätte.
  6. Man knete das ganze gut durch. Hier zeigt sich jetzt, ob die Mengenverhältnisse passen. Klebt der Teig nicht gut genug, muss noch mehr Bindemittel dazu. Ist der Teig zu trocken, kann man noch etwas Wasser hinzugeben. Ist der Teig zu feucht, kann man noch etwas Semmelbrösel dazu geben. Es kann noch an allen Stellschrauben gedreht werden!
  7. Man probiere den Teig, ob er schmeckt. Da kein Ei und auch sonst keine bedenklichen Lebensmittel drin sind, ist das völlig ungefährlich! Auch hier kann ganz leicht noch nachgewürzt werden. Schmeckt der Teig fad, einfach noch etwas Salz hinzugeben.
  8. Jetzt ist es soweit: Man forme Bratlinge aus dem Teig und gebe sie in eine heiße gefettete Bratpfanne.
  9. Der Teig sollte so gut halten, dass die Bratlinge beim Wenden nicht zerfallen. Tun sie das doch, kann jetzt immer noch problemlos mehr Bindemittel zum restlichen Teig hinzugefügt und erneut geformt werden.
  10. Man brate die Bratlinge, bis sie von beiden Seiten knusprig braun sind.

Ihr werdet staunen, wie lecker das schmeckt!

Ein anderes klassisches süßes Rezept ist der Scheiterhaufen:

Als Semmelauflauf kann man auch kreativ werden und das ganze herzhaft variieren.

Bekannt ist auch der „Arme Ritter„, auch in veganer Variante:

Verwende, was da ist

Die Idee von Resteverwertung ist ja auch, dass man im Idealfall nicht viel oder gar nichts zukaufen muss. Daher sage ich: nehmt, was ihr habt! Wenn ihr Eier habt und kein Kichererbsenmehl, nehmt die. Aber wenn es darum geht, ob ich lieber Eier oder Kichererbsenmehl kaufe, dann würde ich das Lebensmittel nehmen, das weniger Tierleid (!) verursacht, weniger Energie- und Wasserintensiv ist und einen geringeren CO2-Abdruck hat.

Ebenfalls altbekannt ist die Brot-Suppe; die geht natürlich auch mit Brötchen. Ich brate dazu die Brötchenstücke in reichlich Margarine oder Olivenöl mit Knoblauch und Gewürzen an und gebe die dann kurz vor dem Verzehr in die Brühe. So bleibt das Brot oder die Brötchen noch ein bisschen knackig und matscht nicht gleich.

Bei uns in Deutschland ist der britische Brot Pudding glaub ich nicht so bekannt [2]zumindest nicht von mir 😉 :

Und Brot-Salat ist eine typisch italienische Brot-Resteverwertung:

Immer gehen natürlich auch Semmelbrösel bzw. Paniermehl. Die kann man ewig aufbewahren und immer mal wieder für allerlei Gerichte verwenden. Klassisch natürlich als Panade:

Dazu das zu Panierende, z.B. Auberginen, Kohlrabi, Seitan-Schnitzel, in einer gewürzten Mehl-Wasser-Mischung wenden und danach im Paniermehl wenden. Dann in einer heißen Pfanne rausbraten, fertig!

Was macht ihr mit altem Brot und Brötchen?

Fußnoten

Fußnoten
1 es eignen sich besonders gut: Möhren, Rote Bete, Pastinaken
2 zumindest nicht von mir 😉

6 Meinungen zu “Resteverwertung: Brötchen und Brot

  1. Bei uns gibt’s im Sommer immer Kirschmichel aus alten Brötchen. Sehr lecker.
    Arme Ritter sind auch sehr beliebt.

    Deine Gemüse-Bratlinge klingen ebenfalls lecker, muss ich mal ausprobieren. (Ich mach meine veggi-Frikadellen bis jetzt immer mit Reis.)

  2. Hallo,
    ich hab gerade erst diesen Blog entdeckt und bin hell begeistert – sowas braucht die Welt!
    Ich komme wieder und werde alles lesen, verschlingen, ausprobieren…
    liebe Grüße, Jana

  3. Ähnlich wie Semmelknödel geht auch Semmelschmarrn: An für sich dasselbe Rezept, nur daß man am Ende das Ganze wie Kaiserschmarrn in der Pfanne zubereitet statt Knödel draus zu formen.
    Für den herzhaften Geschmack emfpiehlt sich (Gemüse-)Brühe als Feuchtigkeitsspender.
    Spinat oder andere Zutaten kann man je nach Geschmack auch gleich untermischen und mitbraten.

    Hatte ich früher gern gemacht als ich vom damaligen Nebenjob öfter übriggebliebene alte Brötchen mitnehmen konnte.

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