Saisonale Rezepte

Schlemmen nach Saison – mit Wintergemüse

Rezept-Inspirationen mit Wintergemüse

Letztes Jahr habe ich das erste Mal versucht, im Winter auf Import-Ware zu verzichten und nur Gemüse zu kaufen, das gerade Saison hat oder Lagerware ist. Ich kann euch sagen, das war eine ganz schöne Herausforderung! Es endete damit, dass es ständig Karotten und getrocknete oder konservierte Dinge gab. Und natürlich den ein oder anderen Ausrutscher à la: „Na komm, Spanien ist doch auch gar nicht soo weit weg. Immerhin ist es nicht aus Südamerika!“ Und Bananen waren sowieso eine erlaubte Ausnahme.

Mittlerweile fällt es mir gar nicht mehr so schwer, im Winter nur einheimische und saisonale Gemüsesorten zu kaufen. Wenn ich direkt beim Bio-Bauern am Hof einkaufe, merke ich auch sofort, was es gerade wirklich gibt und was nicht. Aktuell sind es Karotten, Pastinaken, Kohl in verschiedensten Formen, Wirsing sei nochmal extra erwähnt, weil er so toll ist, Kürbis, Lauch, Rote Bete, Kartoffeln, Zwiebeln, Sellerie, Rosenkohl und Chicoree. Eigentlich eine ziemlich luxuriöse Auswahl, oder? Einiges davon ist natürlich Lagerware, das ist klar.
Tja, vor einem Jahr war ich dennoch überfordert. Was sollte man denn mit dem ganzen Zeug machen? Kürbissuppe, Ofenkartoffeln, Lauch Quiche, da hörte es schon auf.

Mittlerweile weiß ich schon mehr mit dem Wintergemüse anzufangen und möchte heute ein paar Rezeptideen mit euch teilen, die sich in meinem Haushalt bewährt haben.

Wirsing

Besonders großartig finde ich den Wirsing. Ich weiß gar nicht, wie ich bislang ohne klar kam. Wirsing schmeckt besonders gut in feine Streifen geschnitten und in der Pfanne oder einem großen Topf knusprig angebraten, bis er zusammenfällt. Salz und Pfeffer dazu und schon kann er unter Nudeln gemengt werden, mit Soja Cuisine oder Mandelsoße verfeinert werden, oder mit krossem Räuchertofu zu Ofenkartoffeln gereicht werden. Oder alles zusammen. [1]Den Strunk vom Wirsing kann man zwar auch essen, aber der braucht natürlich viel länger als die Blätter, deswegen schneidet man ihn raus. Er kann noch kleingeschnitten für Suppen verwendet werden.

Rezeptideen:
Rahm-Wirsing mit Räuchertofu und Zitrone
Orientalische Wirsing-Rouladen
Linsen mit Wirsing

Kürbis

Kürbis fand ich schon immer köstlich, seitdem ich das erste Mal welchen gegessen habe. Ich liebe Kürbiscremesuppe, entweder ganz einfach wie hier oder kreativ und einzigartig lecker wie hier:

Übrigens: bei Cremesuppen kommt immer soviel Flüssigkeit dazu, dass das Gemüse gut bedeckt ist und dann kochen lassen. Dann stimmt die Konsistenz am Ende.

Kürbis schmeckt auch toll als Kürbisspalten als Beilage zu so ziemlich allem. Dazu wird der Kürbis einfach in Spalten geschnitten, mit Öl und Gewürzen mariniert (erlaubt is, was gefällt) und im Ofen gebacken, bis er weich ist. [2]Neben dem Hokkaido-Kürbis gibt es noch jede Menge andere Kürbissorten. Ich fand bislang noch keinen, der mir besser geschmeckt hätte, aber so viele hab ich auch noch nicht ausprobiert.

Rezeptideen:
Kartoffel-Kürbis-Curry
Marokkanisch gefüllter Kürbis
Sammlung veganer Kürbis-Rezepte

Karotte

Ein Wintergemüse, das wohl jede*r kennt: die Karotte. Neben leckeren Gerichten mit Karotten, kannst du auch Karottensaft mit einem Entsafter selber herstellen. Kein Vergleich zu gekauftem, pasteurisierten Saft! Auch Karotten eignen sich als Ofengemüse (mit Sesam, mmmmh!), brauchen allerdings ein bisschen länger als der Kürbis. Karotten passen auch gut in Currygerichte, in Suppen oder lassen sich roh knabbern. Frischer roher Möhrensalat ist eine Köstlichkeit! Oder Kuchen!

Rezeptideen:
Carrot Cake Cupcakes
Marokkanischer Karottensalat
Möhren-Curry mit Roten Linsen
Karottennudeln in Erdnusssoße

Pastinake

Damit kommen wir zur Pastinake, der Kartoffel des Mittelalters. Bevor sie nämlich von der Kartoffel hier in Mitteleuropa verdrängt wurde, war die Pastinake hier sehr verbreitet. Ich mag sie gerne in Pastinakencremesuppe [3]Zwiebel anrösten, Kartoffeln und Pastinaken dazu, mit Wasser aufgießen, kochen, pürieren und würzen -> Fertig! oder als Ofengemüse. Roh kann man die Pastinake übrigens auch essen!

Rezeptideen:
Gebackene Pastinaken
Pastinaken-Pasta
Pastinaken-Spinat-Gratin

Kohl

Zurück zum Kohl. Ich bin beileibe keine große Kohlfreundin, aber man kann Kohl schon lecker zubereiten. Weißkohl in Form von Bayerisch Kraut zum Beispiel kann sich echt schmecken lassen. Oder auch Apfel-Zimt-Rotkohl. Und selbstverständlich kann man Kohl auch roh als Krautsalat oder Knabber-Rohkost essen!

Rezeptideen:
Bayerisch Kraut vegetarisch (ich würde noch zusätzlich Räuchertofu-Würfel anrösten und dazu geben)
Soba-Weißkohlsalat
Kohlrouladen
Sesampfanne mit Weißkohl und Räuchertofu
Sommerdinkel-Volanti mit Rotkohl an Nusspesto
Pastete mit Rotkohl und Klößen
Kartoffel-Spitzkohl-Auflauf

Rote Bete

Mit Roter Bete musste ich mich auch erst anfreunden. Erst durch meine Arbeitskollegin fand ich heraus, wie hervorragend Rote Bete aus dem Ofen schmecken, in einer Marinade aus Öl, Piment, Pfeffer und Knoblauch. Dazu eine Meerrettich-Soße und Kartoffeln – sehr empfehlenswert! Besonders köstlich finde ich auch Rote Bete-Apfel-Salat. Hier wird einfach nur Rote Bete und Apfel kleingeraspelt, Essig oder Zitrone, Öl und Salz dazu – das war’s! Und dieser Salat hält sich sogar ein paar Tage fertig zubereitet im Kühlschrank.

Rezeptideen:
Rote Bete Apfelkuchen
Rote Bete im Haselnussmantel
Veganer Heringsalat mit Roter Bete

Sellerie

Sellerie ist in Gemüsebrühe und kommt in die Suppe, damit sie nach was schmeckt. Aber was kann man sonst damit machen? Ich habe das erste Mal Sellerie pur als Sellerie-Schnitzel gegessen. Leider habe ich den Fehler gemacht und die Sellerie nicht vorgekocht, so dass sie noch annähernd roh war. Der zweite Versuch klappte dann besser.

Rezeptideen:
Sellerieschnitzel
Sellerie-Apfel-Salat
Apfel-Sellerie-Suppe

Weitere Wintergemüse-Rezeptideen folgen…

Fußnoten

Fußnoten
1 Den Strunk vom Wirsing kann man zwar auch essen, aber der braucht natürlich viel länger als die Blätter, deswegen schneidet man ihn raus. Er kann noch kleingeschnitten für Suppen verwendet werden.
2 Neben dem Hokkaido-Kürbis gibt es noch jede Menge andere Kürbissorten. Ich fand bislang noch keinen, der mir besser geschmeckt hätte, aber so viele hab ich auch noch nicht ausprobiert.
3 Zwiebel anrösten, Kartoffeln und Pastinaken dazu, mit Wasser aufgießen, kochen, pürieren und würzen -> Fertig!

8 Meinungen zu “Schlemmen nach Saison – mit Wintergemüse

  1. Habe gerade Deinen tollen Beitrag entdeckt! Ich mache das ja auch so, dass ich nur Gemüse verwende, welches gerade Saison hat. Da ich das schon mehrere Jahre so praktiziere, habe ich mich auch schon daran gewöhnt.

    Ich finde ja, dass man dadurch viel abwechslungsreicher isst!

    Zufällig habe ich auf meinem Blog auch gerade ein Rezept für rote Bete veröffentlicht nämlich wie man rote Bete Salat einkocht. Wenn Du Lust hast mal vorbei zu schauen https://widerstandistzweckmaessig.wordpress.com/2015/01/23/selbst-gemacht-statt-selbst-gekauft-rote-ruben-rote-bete-salat/

    lg
    Maria

  2. sauschöne zusammenstellung, hab einiges an geliebtem bekanntem gefunden, aber auch viel neues, vielen dank! die wirsingliebe teile ich zu 200%, soooo ein jeilet zeusch! wir machen immer einfach nur wirsing grob geschnitten mit bisschen öl und sijasauce satt in den wok. zack, bomben essen! 😀 und mmmmmhhmmmmrotebetemmmmhhhhh… mein geheimtipprezept für rote bete: suppe. rote bete aus dem glas, die die so säuerlich eingelegt sind, mit kokosmilch, gekochten kartoffeln, pfeffer, salz, knobi, angedünsteten zwiebeln pürieren. kann man dann noch nach belieben mit zb. muskat, kreuzkümmel, meerettisch… abschmecken. und ist so herrlich leuchtend rosa.

  3. Äpfel sind generell eine tolle Frucht, weniger zum so essen (da gibts weitaus interessanteres Obst), aber dafür:
    -in dünnen Scheiben getrocknet als Chips
    -in feinen Stückchen als Salatzutat (gibt eine feinere Säure als Essig)
    -püriert als Grundlage, Binde- oder Säuerungsmittel in Suppen und Soßen (besonders toll: Apfel-Kürbis-Suppe). War übrigens auch in industriell verarbeiteten Lebensmitteln eine beliebte versteckte Zutat bevor sie weitgehend durch Xanthan, Agar-Agar und ähnliches ersetzt wurde
    -in Stückchen um Gemüse mehr Biss und Fruchtigkeit zu geben
    -als unkomplizierte Zutat für Kuchen und Kekse – verhindert trockene Backwerke ohne zu matschen

    Saisonaler- und regionaler Anbau ist übrigens allein kein Garant für minimalsten Energieeinsatz gegenüber Lager- und Importware: Vieles kommt dann aus geheizten Gewächshäusern, hier gibts z. B. in der Nähe ein ehemaliges Lagerhaus in dem jetzt ganzjährig Chicoree angebaut wird, und die mittlerweile teils stark verlängerten Saisonzeiten z.B. bei Spargel und manchen Salaten basieren auch auf den verstärkten Einsatz von Hilfsmitteln wie Folien, mehr Bewässerung/Düngung und Heizung.

    1. Danke für die Apfel-Ergänzung! Wir dörren unsere Äpfel auch oft zu Apfel-Chips.

      Und klar hast du recht: beheizte Gewächshäuser haben oft eine noch schlimmere Energiebilanz als Import-Ware. Da muss man wirklich aufpassen und gerade das steht ja auch häufig nicht dabei, wenn man Obst und Gemüse kauft. Aber man kann ja auch mitdenken. Winter-Tomaten aus Deutschland müssen zwangsläufig aus dem beheizten Gewächshaus kommen, um mal bei einem einfachen Beispiel zu bleiben.

  4. Hallo! Kleiner Tipp! Püriert jedes Gemüse und macht es wie ihr möchtet zusammen zu einem Brei und friert es ein. So habt ihr, schnell Suppengemüse für eine Gemüsebrühe.LG

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